Der Kranich fliegt über die vier Meere

In den Wolken schwimmend, eilt er dem Mond entgegen.
Der Schrei des Kranichs lässt Wind und Wolken wirbeln,
sein Geist ist ruhig wie das Blau des Himmels.

Der Kranich ist der Meister des Fliegens. Leicht und selbstzufrieden schwebt er in den Wolken, sorglos und unbeschwert genießt er seinen Flug. Der Kranich hat einen leichten Körper. Leicht und schwerelos erhebt er sich in die Lüfte. Aber wenn er auf der Erde steht, steht er fest wie eine Kiefer, hochragend, majestätisch, unbewegt.
Die Gestalt des Kranichs ist elegant und leicht, gedehnt und gestreckt, kein Eindruck von Enge darf entstehen. Wenn wir das Spiel des Kranichs üben denken wir an seine Leichtigkeit, seinen schwerelosen Flug. Wir denken an die Leichtigkeit des Kranichs, Dies ist aber nicht die Leichtigkeit einer Feder, die haltlos umhergaukelt, sondern die Leichtigkeit, die ein festes Fundament hat. Das bedeutet, dass wir erst die untere Festigkeit, das stabile Fundament üben. Wenn wir beim Üben des Kranichspiels ins Keuchen kommen, dann üben wir nicht mit fester Wurzel. Die äußeren Bewegungen sind durch Leichtigkeit und lockere Ausdehnung gekennzeichnet.
Charakteristische Bewegungsmuster sind das Heben und Senken der Flügel, das Herabsinken zur Erde, das Erheben zum Flug und das Stehen auf einem Bein. Der Kranich bewegt sich frei und unabhängig, er kennt keine Fesseln. Er bewegt sich sehr geschickt und flink, er zeigt keine Spur von Unbeholfenheit. Das Wichtigste bei den Bewegungen ist, die Geschicklichkeit des Kranichs zu erfassen und zum Ausdruck zu bringen. Die charakteristischen Vorstellungsbilder sind das Zeigen der Flügel, das Ausbreiten der Schwingen, das heißt das Ausdehnen und Weiten.
Die Ruhe des Kranichs ist reine Ruhe. Es ist eine Ruhe der Schönheit und Anmut innewohnt, eine Ruhe, die aus der Zufriedenheit der Seele erwächst. Bei den Übungen genießt man das Spiel mit Wind und Wolken unbeschwert, wie der weiße Kranich der in den Wolken schwimmt und keine Fesseln kennt.
Der Blick des Kranichs ist klar und weit, in die Ferne gerichtet und doch nichts betrachtend. Selbstzufrieden zieht er am Himmel seine Kreise.

Prof. Jiao Guorui, Das Spiel der Tiere.
Mehr informationen zu Prof. Jiao Guorui hier: Medizinische Gesellschaft für Qigong Yangsheng e.V. 
 http://www.qigong-yangsheng.de/home.html

 

Wie für Prof. Jiao Guorui typisch, beginnen die Übungen mit Vorbereitungs- und Abschlussübungen.
Diese entnehmen Sie bitte den 15 Ausdrucksformen des Taiji Qigong.
 

1. Der Schritt des Kranichs (Bild 1+2)
2. Der Kranich breitet seine Schwingen aus
(Bild 3+4 )
3. Der Kranich steht auf einem Bein
(Bild 5+6)
4. Der Kranich landet am Strand oder Das Wasser berühren wie eine Wildgans
(Bild 7+8)
5. Der Kranich fliegt
(Bild 9+10)