Qi Gong stellt neben Akupunktur und Arzneimitteltherapie einen bedeutenden
Zweig der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) dar. Die Konzepte der TCM, die auch der Akupunktur zugrunde liegen, finden sich in den Übungen des Qi Gong wieder.
Auch in der westlichen Welt wird Qi Gong immer häufiger im Rahmen sowohl von
Therapie wie auch von Gesundheitsvorsorge eingesetzt.
Der Anwendungsbereich von Qi Gong umfasst Gesundheitsbildung, Gesunderhaltung, Prävention, Therapie chronischer Erkrankungen, Linderung von Beschwerden, Rehabilitation, Schulung von Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit, Bereicherung für die künstlerische Tätigkeit und Vorbereitung und Verbesserung der Kampftechniken (u. a. auch Tai Chi Chuan).
Aus der Lebenserfahrung wissen wir, dass Menschen unter außerordentlichen Bedingungen Energien mobilisieren können und Fähigkeiten zeigen, die Ihnen unter normalen Bedingungen nicht zu eigen sind. Dies
zeigt, dass im Organismus große latente Energien stecken, die wir gar nicht in uns vermuten. Mit Qi Gong lassen sich latent vorhandene physiologische Energien allmählich mobilisieren und zur Entfaltung bringen.
Bekannt sind hier in Deutschland überwiegend nur einfache, langsame Bewegungen.
Wiederum kann Qi Gong auch sehr schnell sein und große Bewegungen verursachen.
In unseren Tai Chi Kindergruppen unterrichten wir die 8 Brokate athletische
Variante. Die Bewegungen umfassen den vollen Bewegungsradius des menschlichen
Körpers und sind teilweise so schnell, dass das menschliche Auge kaum folgen
kann.
Im Allgemeinen jedoch haben alle Qi Gong Übungen haben folgende Merkmale:
· Der Übende steht aufrecht, mindestens ein Fuß hat Bodenkontakt
· Die Bewegungen sind langsam und fließend
· Die Atmung soll ruhig und gleichmäßig sein
· Die Vorstellungskraft wird mobilisiert
Die Langsamkeit ist zunächst das wichtigste Merkmal des Qi Gong. Ebenfalls wichtig ist die Vorstellungskraft. Es besteht nämlich die Gefahr, die Übungen, gerade wenn man ein wenig Routine in den Bewegungsabläufen erworben hat, rein mechanisch auszuführen. Der Übende konzentriert dabei seine Aufmerksamkeit auf bestimmte Teile des Körpers, auf bestimmte Richtungen oder imaginäre Gegenstände der Umgebung, oder er versucht, in der Fantasie anderen Lebewesen oder Raumdingen ähnlich zu werden.
Der untere Körperbereich sollte sich fest, verwurzelt und kraftvoll anfühlen, der obere locker, leicht und leer. Die innere Sammlung wendet sich in Qi Gong immer wieder zum Nabelbereich, dem Zentrum des Körpers. Man ruht im Dantian, "schaut" innerlich zu seiner Mitte, verankert sich dort, zentriert sich.
Qi Gong ist u. a. eine Entspannungs- und Kräftigungsgymnastik. Auf keinen Fall dürfen Sie über Ihre körperlichen Fähigkeiten hinaus trainieren, denn dann kann das Qi nicht strömen.
Solche Sätze führen oft dazu, Qi Gong in die Esoterik-Ecke zu schieben. Man muss
es , für den Deutschen, anders formulieren:
Beim Sport belastet der Leistungsdruck, die Methoden des Trainierens über die
Grenzen (Schmerzen) hinaus, Seele und Körper sehr. Man quält sich durch das
Training, hinterher ist man matt und ausgemerzt. Der misshandelte Körper
reagiert oft mit Verletzungen und immer wieder ist unser Bewegungsapparat krank
(Humpeln, Gelenkschmerzen, Muskelverletzungen usw.). Anstatt uns nach der Arbeit
zu Entspannen und loszulassen, machen wir mit uns dort weiter, wo unser
Arbeitgeber zu Feierabend aufgehört hat. Leistung, weiter, noch weiter,
mehr, noch mehr, höher usw. Wie soll da auf Dauer echte Lebensfreude
(Lebensenergie - Qi) aufkommen? Das ganze Leben mit Vollgas auf der Überholspur.
Da bekommt so mancher einen "Motorschaden". Das passiert natürlich nicht sofort.
Irgendwann, meistens ab 35-40 Jahre, treten plötzlich "Krankheiten" auf, und
keiner weiß woher die kommen, da es keine Krankheitserreger dafür gibt.
Die Ventile klappern, das Radlager rumort, die Verbrennung ist schlecht, die
Lenkung hat Spiel usw. Für einen Kfz-Mechaniker eine klare Sache. Für unser
"Krankheitssystem" (im Volksmund Gesundheitssystem genant) anscheinend nicht.
Beim Qi Gong werden alle "Antriebsteile" sanft eingefahren und geschmiert. Durch
ruhiges und bedachten "Fahren" schlagen die "Lager" nicht so schnell aus.
Verschleiß findet praktisch nicht statt. So haben wir lange was von unserem
"Fahrzeug" (Körper).
Der Fahrer (Seele) ist ruhig und gelassen. Vorausschauend ordnet er sich dem
"Verkehr (Leben?) ein, und kommt sicher und Unfallfrei ans Ziel (Gesundheit und
langes Leben).
Qi Gong ist die Mutter aller chinesischen
Bewegungsformen. Bevor die Kampfkünste entstanden, wurde Qi Gong auch zur
Selbstverteidigung benutzt. Bitte lesen Sie dazu
"Die 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong".
Ich bin einer der wenigen Qi Gong
Lehrer der mit den Anwendungen des Qi Gong arbeitet. Einige
Lehrer behaupten, Qi Gong wäre der "kleine Bruder" vom Tai Chi Chuan. Die
Bewegungen seinen nur kleiner. Spätestens bei den Qi
Gong Vorführungen der Shaolin-Mönche, sollte jedem Klar sein, dass das eine
unqualifizierte Aussage ist, und mit dem Qi Gong Chinas nichts zu tun hat.
Vollkommenheit von Herz und Seele stärkt den
Körper und bewahrt die Gesundheit
Shi De Cheng - Shaolin-Meister
Qi Gong - Arbeiten
mit der Lebensenergie Qi
Was ist Qi? Keine leichte Frage.
Man sagt: Qi existiere einfach: Im Körper, in
der Umgebung, im Himmel und in der Erde (Parallel dazu: In der Bibel steht, Gott
ist allgegenwärtig). Die Atemtechnik mit bewussten Ein- und Ausatmen führt dazu,
Qi im Körper zu sammeln, positive Energie zu verstärken und die negative Energie
abzuschwächen und auszustoßen.
Im Buch "Huang-Di nei-Jing" ("Die innere Medizin des Huang-Kaisers") aus dem
dritten vorchristlichen jahrhundert, dem ältesten medizinischen Lehrbuchs
Chinas, wird ebenfalls das Qi beschrieben: "Wenn das wahre Qi in Harmonie ist,
woher kommt dann die Krankheit?"
Die Antwort auf diese Frage liegt in den Grundsätzen des Qi Gong als Therapie.
Qi Gong war sowohl in der Dichtkunst - nachweislich ab dem 7. Jahrhundert n.
Chr. - als auch in der medizinischen Fachliteratur des alten China ein ergiebiges
Thema. Für die Dichter bildete das Qi eine Quelle der Inspiration und der
Wahrheit, für chinesische Mediziner bot es die Grundlage für Pathologie und
Therapie und galt als Mittel zur Heilung von Krankheiten.
Qi Gong Philosophen und alte Meister sprachen schon mehr als tausend Jahren über
den Kosmos als Körper des Qi. Qi verfügt über die Eigenschaften von Yin und
Yang. Wird Qi ausgesendet, so durchdringt es alle Dinge. Zieht es sich zusammen,
wird es zu einer Art Nebelgestalt. Gerinnt dies zur Form, wird daraus Materie.
Und wenn sich Materie schließlich auflöst, ist dies die Rückkehr des Qi in
seinen Ursprünglichen Zustand. Eine Betrachtungsweise des Universums, die nicht
nur mit verblüffender Exaktheit den richtungsweisenden Theorien der Physik des
21. Jahrhunderts entspricht, sondern auch die von Erschaffung von Leben und den
Tod in der christlichen Sichtweise (Gott tut Leben erschaffen, und beim Tod
kehrt der "Geist" - Qi? - zum Schöpfer zurück).
Diese Energie fließt in
uns und wir nehmen sie permanent auf. Dabei unterscheidet man in zwei Arten von
Qi: vererbtes und erworbenes.
" Das vererbte, oder Ursprungs-Qi erhalten wir von den Eltern und speichern es
im den Nieren zugeordneten Meridian. Wir verbrauchen es im Laufe unseres Lebens
und haben keine Möglichkeit es aufzufüllen."
Das erworbene Qi nehmen wir in Form von Atem und Nahrung ständig neu auf.
Ursprungs-Qi, Atem-Qi und Nahrungs-Qi bilden gemeinsam das wahre Qi. In jedem
fließt das Qi in einem ganz bestimmten Rhythmus durch die Meridiane, die
Energieflusslinien des Körpers und sorgt für dessen Funktion.
Ein kräftiges Qi ist somit Voraussetzung für die Gesundheit. Daher heißt es im "Huang-Di
nei-Jing" weiter:
"Ein Mensch dessen Qi kräftig ist, wird von keiner Krankheit befallen."
Strömt dieser Energiefluss ausbalanciert in geordneten Bahnen, ist der Mensch
gesund. Jede Störung und Disharmonie äußern sich in vielfältigen
Krankheitserscheinungen." Es ist also außerordentlich wichtig, dass genügend
Qi
im Körper vorhanden ist, und dieses ungehindert fließen kann. Dann ist der
Mensch gesund. Fehlt das Qi, das natürlich im Alter abnimmt, oder ist sein
freier Fluss blockiert, wird der Mensch krank.
Gesundheit bedeutet Energie und Energie muss fließen.
"Panta rhei" - Alles fließt.
Zunächst meint man nun, das ist etwas asiatischen,
was wir Europäer nicht kennen. Was es von daher auch nicht gibt für uns
Europäer? Das ist nicht korrekt, so weiß ich es heute nach vielen Jahren der
Praxis. Heute würde ich es u. a. mit folgenden deutschen Wörtern übersetzen: Gedanken,
Aufmerksamkeit, Gefühle usw. All die Dinge, die tote Materie nicht hat. Nach
diesen Regeln arbeitet ja auch das Feng-Shui, dass das Qi der Umgebung beleben
und regulieren soll.
Lebensenergie? Ja klar!
Gedanken und Gefühle sind keine Materie, sondern reine
Energie. Nur solange diese Energie vorhanden ist, leben wir, wenn sie sich
verflüchtigt, sterben wir. Darum ist es so wichtig, sie zu pflegen, sagt der
Chinese. Das macht das Qi Gong auch so einzigartig. Wir versuchen unsere
Lebensenergie zu stärken, und durch unseren Körper zu senden. Dabei vollbringt
sie in den Augen der Schulmedizin wundersame Dinge. Deshalb nennet man auch das
Qi Gong eine ganzheitliche Methode. Das Qi kann jedoch nur fließen, wenn der
Körper entspannt ist.
Wenn der Körper hart ist, kann das Qi nicht fließen. Wenn der Körper durch Sport
und Arbeit verhärtet ist, ist er anfällig für Krankheiten. (bitte dazu auf Krankheiten
klicken). Das erklärt auch,
warum die Jakobsche Methode (die ebenfalls nach dem Yin Yang Prinzip arbeitet), Wellness, Urlaub, etc. so gut tut. Dort richtet man auch seine
Aufmerksamkeit/Gedanken (Qi) wieder auf sich selbst, und fragt sich: Was könnte
mir gut tun? Im Alltag ist man geplagt von Leistungsdruck und Mobbing. Qi Gong
ist das genaue Gegenteil davon. Also ein Gegenpol.
Wir alle kennen das: Wenn wir einer Pflanze,
einem Hund oder einem Menschen besonders viel Aufmerksamkeit und Liebe (Qi)
schenken, so blüht es/er auf. Ist glücklich und Gesund. Und zwar in einem Maße,
die mit Medikamenten und Skalpell nicht zu erzielen ist. Wie ist so etwas mit
der Schulmedizin/Wissenschaft zu erklären? Gar nicht. Die wollen nichts davon
wissen. Ist wohl nicht Lukrativ genug.
Mit der Sichtweise der Chinesen
jedoch (Qi) wird alles ganz klar. Oder wenn man den Worten von Jesus Christus
nachsinnt. Jesus Christus nennt es "Geist" und bezeichnet es als
die stärkste Kraft des Universums!
Wir dürfen nicht vergessen dass auch der Chinese ein Kind Gottes ist, und er es
dort auf Grund einer völlig anderen Kultur nur anders formuliert!
Wann haben Sie das letzte mal den Körper mit Ihren Geist versucht zu formen?
Falls Sie mich nicht ernst nehmen dann lesen Sie mal hier:
Mentale Gymnastik - Gedanken lassen Muskeln
wachsen
http://www.wissenschaft-unzensiert.de/med122_4.htm
Aber nun sind wir wieder an einen Punkt angelangt, wo ich noch etliche DIN A4
Seiten mit beispielen und Erklärungen folgen lassen könnte, ohne das der Leser
es letztendlich spüren könnte. Ich möchte nur noch betonen, dass Leben in diesem
Universum als etwas einzigartiges angesehen wird. Es ist ein Wunder unseres
Schöpfers. Diese Energie ist aber auch unbegrenzt in Ihrer Kraft, da Sie es
schafft, aus einer Eizelle und einem Samen, ein fantastisches Geschöpf zu
vollbringen, was selbstständig Denken und Handel kann. Diese unglaubliche Kraft
reguliert auch die Selbstheilungskräfte, vielmehr ist es auch die Quelle davon.
"Am Anfang stand das Wort", "Nach eurem Glauben wird euch geschehen" steht schon
in der Bibel. Es ist der Geist, der den Körper formt!
Alles geschieht aus der Ruhe heraus!
Auf die richtige
Weise ausgeführt zeigen einfache Qi Gong - Übungen tief greifende Wirkungen,
eine sanfte Wandlungskraft, und sie vermittelt wohltuende Erfahrungen: Wärme,
Entspannung, Leichtigkeit, wohliges Kribbeln oder jucken auf der Haut und das
Gefühl, mehr Energie zur Verfügung zu haben. Dies sind Anzeichen dafür, dass das
Üben bereits Wirkung gezeigt hat! Das in Bewegung gebrachte Qi (Wohlbefinden) verursacht diese
Empfindungen.
Entspannung ist hier nicht als eine Form der Erschlaffung gemeint, sondern
bedeutet vor allem das Loslösen von allen körperlichen und seelischen
Verkrampfungen. Gemäß dem Prinzip von Yin und Yang bedingt die Entspannung
zugleich den Aufbau von neuer Kraft und Energie. Die Wirkungen dieser Methode
übertrifft die der pharmazeutischen Industrie um ein vielfachen. Das spürt
man jedoch erst nach einigen Wochen des Übens von Qi Gong.
Dazu noch ein schöner Satz von Klaus I. Wagner (1. Vorsitzender des
Fördervereins für Tai Chi Chuan &
Qi Gong e.V.)
der mir sehr gut gefällt:
Menschen sehen in Entspannung immer hinlegen. Wir können unser Leben aber
nicht im Liegen verbringen. Darum sollten wir lernen uns in der Bewegung zu
entspannen.
Im üben wird das dynamische Kräftespiel von Yin und Yang praktisch erfahrbar -
im ausgewogenem Wechsel von Ruhe und Bewegung, Anspannung und Entspannung,
Ausdehnung und Sammeln.
Nach diesem Prinzip arbeitet heute die Jakobsche Methode. Wir empfehlen
jedoch das Original, und das kommt aus China.
Täglich eine kurze Qi Gong-Übung hilft enorm
gegen Stress, Nervosität und Schlaflosigkeit. Die Übungen setzen keine
besonderen räumlichen Gegebenheiten voraus. Sie lassen sich im Freien in der
frischen Luft genauso wie zu Haus machen oder am Arbeitsplatz durchführen.