Die 15 Ausdrucksformen des
Taiji-Qigong
Die Urform des Taijiquan / Tai Chi Chuan? Qi Gong als Kampfkunst. Der Ursprung der 15 Ausdrucksformen des Taiji läßt sich bis in die Tang-Dynastie (618 bis 907 n. Chr.) zurückverfolgen. In dieser Zeit beschrieb der Daoist Xu Xuan Ping die 13 Ausdrucksformen der Taiji-Pfahl-Übungen, und als die Urform angesehen werden kann. Xu Xuan Ping wurde ein Meister der daoistischen Schule und ein Meister der Kampfkunst. Er verband die Übungen der
"8 angeborenen (naturgegebenen) Ausdrucksformen" (xiantian ba shi) mit "Inneren
Übungen" (neigong) und nannte seine so entwickelte Übungsmethode die "13
Ausdrucksformen der Taiji-Pfahl-Übungen". Xuan Yanzi lebte fortan
abgeschieden im Kloster der Reinheiten im Wugong-Gebirge in der Provinz Jianxi.
Dort leitete er seine Schule für die "13 Ausdrucksformen der Taiji-Pfahl-Übungen". 1961 hat Professor Jiao Guorui aus
den "13 Ausdrucksformen der Taiji-Pfahl-Übungen" die 15 Ausdrucksformen
entwickelt. Dazu hat er viele alte Dokumente ausgewertet, die z.T. schwer
verständlich, unvollständig und fehlerhaft waren. 1. Sie beinhalten die
Prinzipien des Qi Gong. Weiter sagt er: Bezeichnet man chronische Beschwerden mit der Terminologie der westlichen Medizin, so wurden hauptsächlich folgende Leiden mit den 15 Ausdrucksformen behandelt:
Bei jeder Qigong-Übung handelt es
sich um eine den gesamten Organismus regulierende Übung. Deshalb ist die Wirkung
der Übung nicht auf eine der oben erwähnten Beschwerden beschränkt. Auch bei
schwer zu heilenden Krankheiten und bei Krankheiten und bei Krankheiten, die
durch andere Methoden keine Besserung erfahren, können mit Qigong-Übungen noch
gute Wirkungen erzielt werden. Auf Grund seiner guten Erfahrungen mit den
Übungen der 15 Ausdrucksformen hat prof. Jiao Guorui diese Methode in
zahlreichen Publikationen dargestellt und auch außerhalb Chinas bekannt gemacht. |
Beginn:
Vorbereitungsübungen
Stehen wie eine Kiefer | Die 5 Finger zeichnen das Taiji | Die Bälle im Wasser halten | Tragen und Umfassen |
Reguliere den Atem, beruhige den Geist |
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Zerteile die Wolken, halte den Mond |
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Trage den Ball nach links und rechts |
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Schiebe den Berg mit beiden Händen |
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Pferdeschritt - die Hände wie ziehende Wolken |
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Der Kondor breitet seine Schwingen aus |
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Der rote Drachen spreizt seine Klauen |
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Den Ball im Wasser halten |
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Rolle den Ball nach links und rechts |
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Der Pfau schlägt ein Rad |
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Der weiße Kranich zeigt seine Schwingen |
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Teile die Mähne des wilden Pferdes |
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2 Ringe umfassen den Mond |
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Strecke die Arme und beuge die Knie |
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Der Elefant kreist mit der Hüfte |
Anschließend:
Abschlussübungen
Reibe die Shen Shu |
Schließe den Daimai |
Reibe den Dantien |
Wasche die Laogong |
Führe das Qi zum |
Durch die Einweisung der inneren Prinzipien des Tai Chi Chuan (Taijichuan), insbesondere durch Meister Yang Zhen-He konnte ich die 15 Ausdrucksformen in Bezug auf die Kampfkunst noch weiter vervollkommnen. Die medizinischen Wirkungen sind von Prof. Jiao Guorui in exzellenter Weise dargestellt worden. Jedoch konnte er sich nicht auch gleichzeitig so intensiv mit der Kampfkunst beschäftigen wie ich, so das ich behaupten kann, den Faustkampfaspekt von Xuan Yuanzi erkannt und verstanden zu haben. So ist mir nun heute klar, wie es mir möglich war, das Tai Chi Chuan in so kurzer Zeit zu erlernen, und Schüler von den besten chinesischen Tai Chi Lehrern zu werden. Neben wohl evtl. vorhandenen Talent habe ich das in erster Linie den Übungen der 15 Ausdrucksformen zu verdanken.
Keine andere Qigong-Übungsreihe vermittelt so
intensiv die Prinzipien der daoistischen Kampfkunst. Insbesondere die Prinzipien
des Yin Yang (Tai Chi Chuan heißt übersetzt " Yin Yang Boxen"!). Insbesondere
für praktizierende des Kampfssports ( Äußere Formen wie Karate, Kung-Fu.
Taekwon-do usw.) sind diese Übungsformen von unschätzbaren Wert. Denn damit
bekommen sie ein exzellentes Werkzeug, um das Schlagen/Treten aus dem Zentrum
(japanisch Hara, chinesisch Dantien) zu erlernen, was bei normalen
Karate-Training (und andere) kaum trainiert wird. Insbesondere aber auch für Tai
Chi Chuan praktizierende ist diese Übungsreihe ein muss. Wer das Tai Chi Chuan
in einem Drittel der Zeit erlernen will, muss sich mit den 15 Ausdrucksformen
beschäftigen. Das tägliche Üben der Form bringt nicht den erforderlichen Erfolg.
Zuviel gilt es da zu beachten. Die inneren Prinzipien müssen alleine für sich
geübt werden, damit sie beim ausführen der Kampfkunst/Kampfsport als
Selbstverständlichkeit bereits vorhanden sind. Erstmals habe ich, außerhalb meiner eigenen Schule, diese Prinzipien der Öffentlichkeit am 2. und 3 Oktober 2004 in Kümmersbruck (Amberg/Opf.), Karate Club Kümmersbrück e.V. vorstellen.
Im November 2007 konnte ich sie vor kundigem
Publikum in einem Workshop des
Taijiquan und Qigong
Netzwerk Deutschland e.V ein weiteres mal der Öffentlichkeit
präsentieren.
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